Dass Phishing-Links in E-Mails ein enormes Sicherheitsrisiko darstellen, ist mittlerweile allgemein bekannt. Weniger im Bewusstsein vieler Nutzer ist jedoch die Gefahr durch Suchmaschinen-Phishing – und genau das macht diese Methode so gefährlich!
In diesem Beitrag zeigen wir, wie Cyberkriminelle gezielt Suchmaschinen wie Google oder Bing missbrauchen, um ahnungslose Nutzer auf gefälschte Webseiten zu locken, und welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen sollten, um ihre IT-Sicherheit zu stärken.
Phishing-Angriffe nehmen zu
Die Zahlen sind alarmierend: Laut einem Bericht des IT-Security-Unternehmens Netskope haben Mitarbeiter in Unternehmen im Jahr 2024 dreimal häufiger auf Phishing-Links geklickt als noch 2023. Während im Jahr 2023 monatlich 2,9 von 1.000 Mitarbeitern auf betrügerische Links hereinfielen, waren es 2024 bereits 8,4 – trotz verpflichtender Sicherheitsschulungen in vielen Unternehmen.
Eine aktuelle Untersuchung zeigt zudem, dass mittlerweile rund 30 % aller Phishing-Angriffe über Suchmaschinen erfolgen. Experten berichten, dass es Kriminellen immer häufiger gelingt, mit gefälschten Anzeigen oder manipulierten Suchergebnissen Internetnutzer in die Falle zu locken. Besonders betroffen sind Webseiten aus den Bereichen Online-Banking, Cloud-Dienste und Krypto-Plattformen.
Wie funktioniert Suchmaschinen-Phishing?
Beim Suchmaschinen-Phishing setzen Cyberkriminelle auf zwei Strategien:
Manipulierte Anzeigen: Betrüger schalten täuschend echte Werbeanzeigen, die in den Suchergebnissen ganz oben erscheinen. Sie verwenden bekannte Logos und Unternehmensnamen, sodass viele Nutzer arglos auf die Links klicken, ohne die URL genau zu prüfen.
SEO-Poisoning: Hierbei optimieren Angreifer ihre gefälschten Webseiten gezielt für Suchmaschinen. Sie setzen auf häufig gesuchte Begriffe und manipulieren Meta-Daten, um ein gutes Ranking in den organischen Suchergebnissen zu erreichen. Diese Methode ist aufwändiger, aber ebenso effektiv.
Beide Techniken nutzen das Vertrauen aus, das Nutzer in Suchmaschinen setzen. Wer auf eine dieser Seiten gelangt, wird häufig dazu verleitet, sensible Daten wie Login-Informationen oder Kreditkartendetails einzugeben – mit potenziell gravierenden Folgen für Unternehmen und Privatpersonen.

Warum ist Suchmaschinen-Phishing so gefährlich?
Suchmaschinen-Phishing unterscheidet sich von klassischen Phishing-Angriffen, weil es nicht direkt per E-Mail oder Messenger erfolgt. Stattdessen zielen die Betrüger auf die Suchgewohnheiten der Nutzer ab und manipulieren die Mechanismen der Suchmaschinen. Besonders gefährlich ist diese Methode, weil die täuschend echten Webseiten oft nicht als Betrug erkannt werden. Design, Farben und Logos stimmen mit denen der Originalanbieter überein, und minimale Abweichungen in der URL fallen im Arbeitsalltag selten auf.
Laut einer Analyse von Cybersecurity-Experten dauert es oft nur wenige Stunden, bis betrügerische Anzeigen oder manipulierte Suchergebnisse auftauchen. Dies zeigt, wie schnell sich Angreifer anpassen und ihre Methoden verfeinern. Schätzungen zufolge klicken 12–15 % der betroffenen Nutzer auf die gefälschten Links und geben dort sensible Daten ein.
Ein bekanntes Beispiel ist das Phishing über gefälschte Bank-Webseiten. Immer wieder gelingt es Betrügern, falsche Online-Banking-Portale über Anzeigen oder manipulierte Suchergebnisse zu platzieren. Viele Nutzer, die ihre Bank-URL nicht direkt eingeben, sondern über Google oder Bing suchen, geraten so auf eine gefälschte Seite und geben dort ihre Anmeldedaten ein – in dem Glauben, sich auf der echten Bank-Webseite zu befinden.
So können Unternehmen sich schützen
Suchmaschinen-Phishing kann Unternehmen erheblichen Schaden zufügen – von gestohlenen Zugangsdaten bis hin zu finanziellen Verlusten. Daher sind präventive Maßnahmen entscheidend. Folgende Tipps helfen, die IT-Sicherheit zu stärken:
Mitarbeiterschulungen und Awareness-Trainings: Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter regelmäßig über die Gefahren von Phishing aufklären – und dabei nicht nur klassische E-Mail-Betrugsmaschen behandeln, sondern auch auf Suchmaschinen-Phishing eingehen.
Sichere Zugriffsroutinen etablieren: Wichtig ist, dass Mitarbeiter offizielle Webseiten direkt als Lesezeichen speichern oder über interne Portale aufrufen. So kann vermieden werden, dass sie über eine Suchmaschine auf eine betrügerische Seite geraten.
Sicherheitssoftware nutzen: Unternehmen sollten moderne IT-Security-Lösungen implementieren, die verdächtige Webseiten identifizieren und blockieren. Auch Browser-Erweiterungen können helfen, betrügerische Links frühzeitig zu erkennen.
Regelmäßige Sicherheitsprüfungen: IT-Abteilungen sollten die Aktivitäten innerhalb des Unternehmensnetzwerks überwachen und verdächtige Zugriffe auf Fake-Webseiten frühzeitig erkennen.
IT-Security beginnt mit der richtigen Strategie
Suchmaschinen-Phishing ist nur eine von vielen Gefahren im Bereich IT-Sicherheit. Eine umfassende Sicherheitsstrategie, die sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen umfasst, ist für Unternehmen heute unerlässlich.
Experten empfehlen daher, IT-Sicherheitskonzepte regelmäßig zu überprüfen und an aktuelle Bedrohungsszenarien anzupassen. Die Einführung einer Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) kann beispielsweise einen zusätzlichen Schutz bieten. Ebenso sind kontinuierliche Awareness-Trainings essenziell, um Mitarbeiter für neue Bedrohungen zu sensibilisieren.
Wer seine IT-Sicherheit nachhaltig verbessern möchte, kann sich von erfahrenen IT-Security-Spezialisten individuell beraten lassen. Eine ganzheitliche Strategie hilft Unternehmen, sich vor Cyberangriffen zu schützen und ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten.