Du betrachtest gerade Support-Ende für Windows Server 2012 / 2012 R2 – Was nun?
Am 10.10.2023 endet der offizielle Support von Microsoft für die Betriebssysteme Windows Server 2012 und Windows Server 2012 R2. Ab diesem Datum erhalten sie keine Sicherheitsupdates mehr und sind nicht mehr gegen neue Sicherheitslücken geschützt. Wer also immer noch Windows Server 2012 oder 2012 R2 im Einsatz hat, sollte zeitnah reagieren.

Ich habe noch Windows Server 2012 / 2012 R2 im Einsatz. Was kann ich jetzt tun?

Sie haben mehrere Optionen um den Schutz gegen Schwachstellen nach dem Stichtag aufrecht zu erhalten.

  • Option 1: Extended Support für weitere 3 Jahre kaufen
    Sie können für drei weitere Jahre die Extended Security Updates (ESU) erwerben. Die erweiterten Sicherheitsupdates lässt sich Microsoft jedoch gut bezahlen.
  • Option 2: Migration in das Azure Rechenzentrum
    Bei Migration der bestehenden Windows Server 2012 / 2012 R2 in das Azure Rechenzentrum von Microsoft erhalten Sie die Extended Security Updates kostenlos. Damit verschaffen Sie sich weitere drei Jahre Zeit bevor Sie reagieren müssen.
  • Option 3: Upgrade auf Windows Server 2019 / 2022
    Sie können das bestehende System auf Windows Server 2019 oder Windows Server 2022 Upgraden. Dafür sind jedoch möglicherweise Zwischenschritte notwendig. Windows Server 2012 muss zuerst auf Windows Server 2016 geupgradet werden um dann auf Windows Server 2019 oder 2022 hochzustufen. Windows Server 2012 R2 kann direkt auf Windows Server 2019 aktualisiert werden. Das direkte Upgrade auf Windows Server 2022 ist jedoch erst ab Windows Server 2016 möglich.
  • Option 4: Migration auf einen neuen Server
    Neben einem Upgrade des bestehenden Systems können Sie auch einen neuen Windows Server 2019 oder Windows Server 2022 aufsetzen und die Dienste des alten Server darauf migrieren. Der Vorteil daran ist, dass Sie eine aktuelle Hardware verwenden können und Altlasten des bestehenden Systems nicht übernehmen. Sie migrieren nur die Dienste, die Sie auch weiterhin benötigen.
  • Option 5: Umzug zu Cloud- oder Hybrid-Lösungen
    Einzelne Dienste lassen sich auch teilweise komplett über Cloud-Dienste abbilden. Dazu zählt zum Beispiel Microsoft Exchange, das mittlerweile als reine Online-Variante im Rechenzentrum von Microsoft betrieben werden kann. Durch den geringeren Wartungsaufwand ergibt sich dadurch auch oft ein finanzieller Vorteil gegenüber konventioneller On-Premise Lösungen. Einzelne Cloud-Lösungen können auch in Kombination mit einem On-Premise Server kombiniert werden.

Welche Gefahren bestehen, wenn ich weiterhin Windows Server 2012 / 2012 R2 verwende?

Cyber-Kriminelle suchen ständig nach Sicherheitslücken für Hacking-Angriffe oder Malware wie Trojaner oder Ransomware. Dabei sind komplexe Systeme wie Server-Betriebssysteme schon alleine wegen des Umfangs anfällig für noch nicht entdeckte Schwachstellen. Bisher hat Microsoft diese für Windows Server 2012 und 2012 R2 zeitnah geschlossen und per Windows Update auf die betroffenen Server verteilt. Ab dem 10. Oktober 2023 werden diese Sicherheitslücken jedoch nicht mehr geschlossen. Ihr Server wird dadurch anfälliger für Attacken von Hackern oder Schadsoftware. Im schlimmsten Fall kann dies zum Klau von sensiblen Daten oder einem vollständigen Datenverlust führen. Das Betreiben eines Servers ohne aktuelle Sicherheitsupdates sollte also unbedingt vermieden werden.

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